08.03.2021, online
Rechtzeitig zum Start der Gartensaison war DI Theresa Steiner von Natur im Garten zu Gast am online Stammtisch der KEM & KLAR Tullnerfeld OST.
Sie hielt einen interessanten Vortrag zur Gestaltung und Pflege klimafitter Gärten und konnte viele Fragen der Zuhörer*innen beantworten und Praxistipps geben. Wichtig sei vor allem eines; Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen.
Standortgerechte Pflanzenwahl
Egal ob Baum, Staude oder Zierblume, jede Pflanze stellt ihre individuellen Anforderungen an ihren Standort. Deshalb muss bei der Auswahl der Pflanzen besonders auf Sonnen- und Windexposition, Wasse
rangebot und Bodenbeschaffenheit geachtet werden. Insbesondere durch klimawandelbedingte Veränderungen ändern sich die Gegebenheiten für unsere Gartenpflanzen. Deswegen wird es zukünftig besonders wichtig sein, hitze- und trockenresistente Pflanzen zu wählen, die trotzdem einen großen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.
Der Baumnavigator und das Staudenpaket (in kürze online) von Natur im Garten und die Österreichischen Baumfreunde bieten Orientierungshilfen bei der Pflanzenwahl.
Flächenentsiegelung und Flächenversickerung
Versiegelte Flächen heizen sich deutlich stärker auf als naturnahe. Die Beschattung und Verdunstungsleistung einer Baumallee ermöglicht eine Temperaturreduktion von bis zu fünf Grad Celsius im Vergleich zu umliegenden Asphaltflächen und eine große Fassadenbegrünung erbringt die Kühlleistung von etwa 75 Klimageräten. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass Bäume im Straßenraum ausreichend Platz und Wasser benötigen. Unterirdisch sollte für die Wurzeln ebenso viel Platz eingerechnet werden wie die Baumkrone benötigt. Für den Wasserhauhalt im Straßenraum gibt es bereits verschiedene Methoden, unter anderem das Schwammstadtprinzip
Blumenwiesen anlegen
Auf Restflächen und größeren Freiflächen sollten naturnahe Blumenwiesen angelegt werden. Sie leisten einen hohen Beitrag zum Klima- und Artenschutz und senken langfristig den Pflegeaufwand und -kosten. Entscheidend
dabei ist die richtige Vorbereitung auf Aufbereitung des Bodens, die zeitgerechte Ansaat und insbesondere viel Geduld. Bis eine Blumenwiese in ihrer ganzen Pracht blüht vergehen etwa zwei Jahre, dann
ist sie allerdings für lange Zeit besonders schön.
Einen Leitfaden für die korrekte Anlage von Blumenwiesen, Bezugsquellen für Saatgut und nützliche Literatur stellt Natur im Garten zur Verfügung.
Ausgerüstet mit wertvollen Tipps und großer Motivation können nun alle Teilnehmer*innen in ihre Gartenprojekte starten. Wir freuen uns über Bilder eurer/Ihrer klimafitten Gärten und Erfahrungsberichte für „Nachahmer-Projekte“.