09.09.2024, St. Andrä-Wördern
Beim Stammtisch rund um das Thema Wasser haben wir durch Dr. Michael Fusko, eNu einen spannenden Einblick rund um das Thema Wasser erhalten.
Seit Jahren spüren wir die Veränderung des Klimas am eigenen Leib. In Österreich sind wir zwar bisher in der glücklichen Lage, 100% unseres Wassers aus Grundwasser zu beziehen, das uns aktuell ausreichend zur Verfügung steht, aber stärkere Gegensätze zwischen Starkniederschlägen und Trockenphasen, steigender Wasserverbrauch und sinkende Grundwasserspiegel werden häufiger. Daher brauchen wir jetzt schon wirksame Maßnahmen.
Bis 2050, innerhalb der nächsten 30 Jahre, müssen wir mit einer Erhöhung des Wasserbedarfs um 5-7% rechnen, während die verfügbaren Grundwasserressourcen um bis zu 23% zurückgehen werden.
Wasserverbrauch
Der pro Kopf Verbrauch an Trinkwasser liegt in Österreich bei durchschnittlich 130 l pro Tag 
- Nur 3% davon werden zum Trinken oder Kochen verwendet!
- 36% verwenden wir zum Baden und Duschen
- 21% unseres Trinkwassers verwenden wir zur WC-Spülung
- 17% zum Wäsche waschen
Wasser & Energie
Der Klimawandel beeinflusst den Grundwasserstand und damit die Ergiebigkeit von Brunnen. Die Erschließung tieferer Grundwasserhorizonte erfordert daher zukünftig mehr Energieeinsatz.
Niederösterreich bezieht 47% des Strombedarfs aus Wasserkraftwerken. Deren Potenzial kann mit sinkendem Wasserspiegel aber nicht mehr ausgeschöpft werden.
Regenwassermanagement
Lokale und regionale Versickerung und Nutzung des Regenwassers tut dem Grundwasser gut…
… und es kann helfen Hochwasser zu vermeiden.
Maßnahmen für Privathaushalte:
- Flächenversickerung im Garten (keine baulichen Maßnahmen, relativ großer Flächenbedarf)
- Sickermulde (bauliche Maßnahme oder Nutzung von räumlichen Gegebenheiten, geringerer Flächenbedarf)
- Sickerschacht (bauliche Maßnahme, baurechtlich bewilligungspflichtig, effiziente Versickerung)
- Rigolenversickerung (bauliche Maßnahme, bau- und eventuell wasserrechtlich bewilligungspflichtig, effiziente Versickerungsleistung
Maßnahmen auf reginoaler Ebene:
- Einführung eines Trennkanalsystems (Regenwasser wird nicht mehr in den Kanal abgeleitet, bereits in der Bauordnung verankert)
- Schaffung von Retentionsräumen für Niederschlagswasser
- Zuführung des kommunal gesammelten Regenwassers in den lokalen Wasserkreislauf
Weitere Wasser Fakten
- Derzeit leben weltweit etwa 2,3 Milliarden Menschen unter extremem Wasserstress (zu wenig oder viel zu viel Wasser), bis 2050 werden es 2 bis 3 x so viele sein.
- Die Variabilität der Niederschläge steigt, die Gegensätze zwischen Starkniederschlägen und Trockenphasen verstärken sich.
- Global gesehen führt das zur
- Zunahme der Niederschläge in Nordamerika und Eurasien
- Zunahme in den Monsungebieten von Südasien und Australien um bis zu 20 %
- Abnahme der Niederschläge in Südasien und Westafrika
- Abnahme in Subtropen, Karibik und Mittelmeerraum, in mediterranen Gebieten bis 20 %
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Herzlichen Dank an Dr. Michael Fusko, Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich, für die spannende Präsentation!