10.11.2025, St. Andrä-Wördern

Fotos Stammtisch

Ackern fürs Klima: Wie Landwirte dem Klimawandel begegnen – und wir alle davon profitieren“. Landwirte aus unserer Region berichteten aus ihrem Alltag.

Der Agrarsektor ist vom Klimawandel besonders betroffen. Zugleich ist die Landwirtschaft einer der wesentlichen Akteure im Kampf gegen das rasche Fortschreiten des Klimawandels. Laut Umweltbundesamt konnten die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft seit 1990 um 14,5 % gesenkt werden.

KEMKLAR Stammtisch 2025 11 Einladung instaBeim Stammtisch der KEM & KLAR Tullnerfeld OST in der Hofküche am Dorfplatz wurde deutlich, wie stark der Klimawandel die Landwirtschaft bereits verändert, wie extreme Wetterereignisse, Trockenheit und neue Schädlinge zu wachsenden Herausforderungen werden und wie Betriebe in der Region darauf reagieren. 

Fritz Buchinger von der Bezirksbauernkammer Tullnerfeld erläuterte zentrale Anpassungsstrategien: widerstandsfähige Sorten, vielfältige Kulturarten, kluge Fruchtfolgen, wassersparende Bewirtschaftung und regionale Warndienste. Gleichzeitig eröffne die Erwärmung neue Chancen – etwa für den Anbau von Feigen oder Wassermelonen.

Biobauer Stefan Leitzinger („farmfresh“) unterstrich, dass nachhaltige Landwirtschaft ökologische, soziale und wirtschaftliche Stabilität gleichermaßen brauche. Besonders Direktvermarkter stünden derzeit unter Druck, da viele Kund:innen nach der Pandemie wieder verstärkt im Supermarkt einkaufen. Faire Preise für regionale Produkte seien entscheidend für das Überleben der Betriebe.

Wie Anpassung konkret aussehen kann, zeigte Franz Hascher („Franzlbauer“), der seinen Betrieb vom Rinder- zum Kürbis- und Wassermelonenanbau weiterentwickelt hat. Die Wahl klimafitter Sorten und Kulturarten sowie eine wassersparende Bewirtschaftung sind zentrale Maßnahmen, um landwirtschaftliche Betriebe zukunftsfähig zu machen. So können etwa durch Tropfschlauchbewässerung bis zu 50 Prozent Wasser eingespart werden.

invasiveIn der anschließenden Diskussion wurden Bürokratie, starre Fördertermine und die Herausforderungen digitaler Vermarktung thematisiert. Klar wurde: Regionale Landwirtschaft braucht regionale Käufer:innen. Wer direkt in der Region einkauft, stärkt die Betriebe – und sorgt für mehr Versorgungssicherheit.

Hofläden in der Region sind unter regional.tullnerfeld-ost.at zu finden.

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